Jeden Tag Fleisch und Eier mit Speck: Wer mit der Atkins-Diät abnehmen will, kann unbegrenzt viel Eiweiß und Fett verzehren. Lebensmittel, die viele Kohlenhydrate enthalten (z.B. Brot, Gemüse und Obst), sollten dagegen nur in kleinen Mengen genossen werden. Hier erklären wir dir, wie die Atkins-Diät funktioniert.
So funktioniert die Atkins-Diät
Die Atkins-Diät macht sich ein wichtiges Prinzip des Stoffwechsels zunutze: Die bevorzugte Energiequelle des Körpers sind Kohlenhydrate, die über die Nahrung aufgenommen werden. Wenn diese nicht in ausreichender Menge zur Verfügung stehen, verbrennt der Organismus zuerst die gespeicherten Kohlenhydrate (die sogenannten Glykogenspeicher) in Muskeln und Leber.
Die Umwandlung von Fettsäuren in sogenannte Ketonkörper, eine Art Glucoseersatz, wird in der Fachsprache als Ketose bezeichnet. Angelehnt an das Wort „Ketose“ bezeichnen sich Anhänger der Atkins-Diät auch als „Ketarier“. Beim Verstoffwechseln von körpereigenen Fetten entsteht Aceton, das einen deutlich wahrnehmbaren Mundgeruch verursacht.
Da Glykogen Wasser bindet, scheidet der Abnehmende zu Beginn der Atkins Diät große Mengen an Wasser aus. Aus diesem Grund fällt das schnelle Abnehmen zunächst leicht. Sobald die Glykogenspeicher leer sind, greift der Körper auf die eingelagerten Fette und Proteine zurück.
Das Ziel der Atkins-Diät ist es, die Ernährung so umzustellen, dass Eiweiße rund 40 Prozent, Fette 40 bis 45 Prozent und Kohlenhydrate etwa 15 Prozent der Kalorien-Zufuhr ausmachen. Das Snacken ist während der Atkins-Diät ausdrücklich erlaubt, sofern es sich um kohlenhydratarme Speisen handelt.
Die vier Phasen der Atkins-Diät
In der ersten Phase der Atkins-Diät sollten maximal 20 g Kohlenhydrate pro Tag gegessen werden. Empfohlen werden vor allem Fleisch, Soja-Produkte und Eier, die die beste Kombination an Aminosäuren bieten. Um Verstopfungen zu vermeiden, sollte die erlaubte Menge an Kohlenhydraten in Form von Gemüse und Salat aufgenommen werden.
In Phase II wird der Diätplan um nährstoffreiche Kohlenhydrate wie Beeren, Samen und Nüsse erweitert. Je nach den Vorlieben des Abnehmenden können Hülsenfrüchte und Bohnen in den Ernährungsplan eingebaut werden. Die Menge an Kohlenhydraten sollte pro Woche um 5 g erhöht werden und sich am Ende zwischen 40 und 60 g/Woche einpendeln.
Wenn du nur noch 2 bis 5 Kilo von deinem Traumgewicht entfernt bist, beginnt die dritte Phase des Atkins-Diätplans. In dieser Phase wird die Kohlenhydratmenge um 10 g pro Tag erhöht. Das Ziel besteht darin, eine optimalen Diätplan zu entwickeln. Experimentieren ist in diesem Stadium durchaus erlaubt.
Die vierte und letzte Phase der Atkins Diät beginnt, sobald das Zielgewicht erreicht ist. Der Diätplan umfasst nun viel Gemüse, Fisch und diverse Obstsorten. Kartoffeln und Teigwaren werden wie bisher nur selten verzehrt.
Vorteile der Atkins-Diät
Bei der Atkins-Diät darfst du essen, ohne jede Kalorie dreimal umzudrehen. Das eigentlich Attraktive ist jedoch der sorglose Genuss von fettreichen Lebensmitteln, die sonst als Dickmacher gelten. Aufgrund des hohen Eiweißgehalts von Nahrungsmitteln wie Eiern, Fleisch und Fisch tritt in der Regel kein quälendes Hungergefühl auf. Verschiedene Studien zur Atkins-Diät haben gezeigt, dass den Praktizierenden das Abnehmen leichter fällt als mit einer fettreduzierten Mischkost.
Nachteile der Atkins-Diät
Neben dem bereits erwähnten Mundgeruch tritt bei der Atkinsdiät auch Körpergeruch auf. Dieser ist von Person zu Person unterschiedlich ausgeprägt. Weil es im Verlauf der Diät zu einem Vitamin- und Mineralstoffmangel kommen kann, sind in jedem Atkins-Diätplan Nährstoffpräparate zu finden, die diese Lücken füllen sollen. Dem Abnehmwilligen wird empfohlen, viel Wasser zu trinken, um die Ketonkörper aus dem Organismus herauszubefördern.
Weitere negative Wirkungen der Atkins-Diät:
- Gefahr höherer Blutfettwerte
- Gefahr von Herz-Kreislauf-Beschwerden
- Übermäßige Belastung der Nieren
- Entstehung von Gicht durch hohe Anzahl an Ketonkörpern
Ein weiterer Negativpunkt ist die einseitige Ernährungsweise: Selbst der größte Liebhaber von Schweinebraten und Rindergoulasch wird sich früher oder später nach Gemüse und frischem Obst sehnen.