Nulldiät: Gesund oder gefährlich?

Die Nulldiät verspricht rasche Abnehmerfolge. Doch wie gesund ist der Verzicht auf feste Nahrung für den Körper? In diesem Beitrag klären wir dich über die Vorteile und Gefahren einer Nulldiät auf.

Das Wirkungsprinzip der Nulldiät

Ähnlich wie beim Fasten werden bei einer Nulldiät nur flüssige Nahrungsmittel konsumiert. Der Energiebedarf wird in erster Linie durch den Fettabbau, aber auch durch den Abbau von Proteinen gedeckt. Einer der Nebeneffekte einer Nulldiät ist daher die Reduktion von Muskelmasse. Das Gehirn wird fast vollständig aus den Ketonkörpern versorgt, die aus dem Depotfett gebildet werden. Der relative Protein-Abbau geht nach längerem Fasten deutlich zurück.

So wird eine Nulldiät durchgeführt

Am Beginn jeder Nulldiät stehen 2 bis 3 Entlastungstage. Diese dienen dazu, den Körper an die verringerte Kalorienzufuhr zu gewöhnen. Im Idealfall werden die Entlastungstage auch zur gedanklichen und seelischen Einstimmung auf die kommende Fastenperiode genutzt. Während der Entlastungsphase stehen leicht verdauliche Lebensmittel wie Gemüse, Reis und Obst auf dem Plan. Auf Tabak, Alkohol und Koffein sollte in der Entlastungsphase verzichtet werden. Nach der eigentlichen Fastenperiode wird der Körper wieder an feste Nahrung gewöhnt.

Bei einer „echten“ Null-Diät werden nur kalorienlose Getränke wie Wasser und ungesüßter Tee konsumiert. Die empfohlene Menge liegt bei 2 bis 3 Litern am Tag. Der Nahrungsverzicht wird von moderater Bewegung begleitet. „Moderat“ bedeutet, dass du keine Langstreckenläufe oder Workouts wagen solltest. Ein entspannender Spaziergang, beispielsweise am Nachmittag, genügt in der Fastenphase völlig.

Wie lange dauert eine Nulldiät?

Rechnet man die Entlastungs- und Aufbautage hinzu, dauert eine Null-Diät etwa 12 Tage. Auf die Entlastungstage zu verzichten, ist ein großer Fehler: Im ungünstigsten Fall quittiert der Körper die abrupte Ernährungsumstellung mit Bauchschmerzen, Kopfweh und erhöhter Reizbarkeit. Hinzu kommen starke Hungergefühle, die nur sehr schwer unter Kontrolle zu bringen sind.

Nach dem Fasten muss die Verdauung wieder angeregt werden. Schwer verdauliche Lebensmittel wie Hülsenfrüchte und Fleisch sind in dieser Phase tabu. Das Fastenbrechen sollte bewusst und mit der gebotenen Vorsicht erfolgen. Eine zu schnelle Aufnahme von fetthaltigen Speisen kann den Darmtrakt überlasten und zu Magenkrämpfen oder Kreislaufproblemen führen.

Vorteile einer Nulldiät

Einer großer Vorteil einer Nulldiät ist der rasche Gewichtsverlust. Wird das oben beschriebene Schema eingehalten, sollten nach 12 Tagen 4 bis 5 Kilogramm weniger auf der Anzeige deiner Waage stehen. Die Diät ist außerdem leicht durchführbar, da der Abnehmende keine Kalorienzahlen berechnen muss. Abgesehen von dem Verbot fester Nahrung gibt es keine Vorgaben, die eingehalten werden müssen. Das Zubereiten von speziellen Diätmahlzeiten entfällt – somit lässt sich die Nulldiät problemlos in den Alltag integrieren.

Nachteile einer Nulldiät

Wie jede Abnehm-Methode birgt auch die Null-Diät einige Nachteile. Die ersten Tage werden häufig von starkem Hunger begleitet. Im weiteren Verlauf stellen sich des Öfteren Heißhunger-Attacken ein. Es besteht außerdem die Gefahr einer Organüberlastung. Kopfschmerzen und Konzentrationsschwäche sind bei einer Nulldiät ständige Begleiter, weshalb die Methode für Berufstätige kaum geeignet ist. Nach der Diät muss das Essverhalten langsam wieder auf einen normalen Stand gebracht werden. In Wirklichkeit dauert eine Nulldiät daher nicht 12 Tage, sondern mindestens 3 bis 4 Wochen. Die Gefahr eines Jo-Jo-Effekts ist jederzeit gegeben.

Fazit

Die Nulldiät ist nach unserer Ansicht allenfalls zur Entgiftung des Körpers geeignet. Die Nachteile überwiegen eindeutig die Vorteile dieser Diätform. Wer einen dauerhaften Gewichtsverlust anstrebt, ist mit anderen Diätmethoden, beispielsweise mit der Eiweiß-Diät, besser bedient.

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