Adipositas: Informationen und Wissenswertes

Mit dem Begriff „Adipositas“ (engl. obesity) wird eine Ernährungs- und Stoffwechselkrankheit mit starkem Übergewicht bezeichnet. Nach Definition der Weltgesundheitsorganisation liegt eine Fettleibigkeit ab einem Körpermasseindex (BMI) von 30 kg/m² vor. Als Indikatoren für den Körperfett-Anteil und die Verteilung des Fetts gelten das Taille-Hüft-Verhältnis und der Bauchumfang. Das Körpergewicht alleine hat in dieser Frage keine Aussagekraft.

Adipositas: Allgemeine Informationen

Obwohl etwa 25% aller in Deutschland lebenden Menschen adipös sind, betrachten die meisten Ärzte Adipositas nicht als Erkrankung im eigentlichen Sinne. Aus medizinischer Sicht ist Fettleibigkeit lediglich ein Zeichen eines ungesunden Lebensstils. In anderen Ländern ist der Anteil der adipösen Menschen sogar noch höher – beispielsweise in den USA: In einigen Teilstaaten sind bis zu 37% der Erwachsenen fettleibig.

Adipositas - Zwei Burger

Adipositas tritt gehäuft unter Lebensbedingungen auf, die durch mangelnde körperliche Tätigkeit bei gleichzeitigem Überfluss an Lebensmitteln geprägt sind. Betroffen sind vor allem westliche Industrienationen, aber auch einige Schwellenländer (z.B. Brasilien oder Russland). Verschiedene Studien haben gezeigt, dass adipöse Menschen zu viel Fett – vor allem zu viele gesättigte Fettsäuren – und zu wenig Mineralstoffe und Vitamine zu sich nehmen.

Adipositas: Risiken

Mit zunehmendem Übergewicht steigt das Risiko für Folgeerkrankungen, die mit der Fettleibigkeit zusammenhängen. Zu den Erkrankungen, die durch Adipositas ausgelöst oder begünstigt werden können, gehören insbesondere:

  • Diabetes mellitus (Typ 2)
  • Bluthochdruck
  • Fettgewebestörungen
  • Fettleber
  • Herz-Kreislauf-Leiden
  • Schlaganfall

 

Bei einer bauchbetonten Adipositas („Apfeltyp“) ist das Risiko für eine oder mehrere Folgeerkrankungen besonders hoch. Fettpolster an Beinen und Gesäß sind dagegen weniger schädlich. Ist der Bauchumfang stark erhöht (über 88 cm bei Frauen / über 102 cm bei Männern), ist ein bedrohliches Stadium erreicht. In einem solchen Fall können weitere Untersuchungen Klarheit schaffen, ob möglicherweise eine Stoffwechselerkrankung vorliegt.

Adipositas: Ursachen

Als hauptsächliche Ursachen für Adipositas gelten Überernährung und Bewegungsmangel. Weist die individuelle Energiebilanz eines Menschen einen Überschuss auf, ist eine Gewichtszunahme vorprogrammiert. Energie, die über Lebensmittel zugeführt und nicht verbraucht wird, lagert sich letztlich in Fettdepots ab.

Auch genetische Faktoren können die Entstehung von Adipositas begünstigen. Verschiedene Untersuchungen zu diesem Thema haben ergeben, dass es zwischen dem menschlichen Erbgut und dem Auftreten von Fettleibigkeit einen Zusammenhang gibt. Im Rahmen einer Studie fanden Forscher heraus, dass die Neigung zu Adipositas von Generation zu Generation weitergegeben werden kann.

Interessanterweise ist der Zusammenhang mit dem Gewicht der Mutter enger als mit dem Gewicht des biologischen Vaters. 80 Prozent der untersuchten Kinder wurden fettleibig, wenn beide Eltern adipös waren. Normalgewichtige Eltern haben dagegen nur selten adipöse Kinder: Nur 14 Prozent der für die Studie untersuchten Mädchen und Jungen entwickelten eine Adipositas (mehr dazu hier).

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