Trennkost: So funktioniert sie

Trennkost - Frühstück

Unter dem Begriff „Trennkost“ werden Ernährungsformen zusammengefasst, bei denen kohlenhydrat- und proteinreiche Nahrungsmittel getrennt verzehrt werden. Durch die Auswahl der Lebensmittel soll außerdem das Säure-Basen-Verhältnis im Körper optimiert werden.

Trennkost: Prinzip

Alle Trennkostdiäten basieren auf derselben Annahme: Der Körper kann kohlenhydrat- und eiweißreiche Lebensmittel nicht in optimaler Weise verwerten, wenn sie gleichzeitig verzehrt werden. Durch die strikte Trennung der Nahrungsmittel sollen überschüssige Säuren, die zu Übergewicht (Adipositas) und Erkrankungen wie Hypertonie (Bluthochdruck) oder Diabetes führen können, abgebaut werden.

Die klassische Trennkost geht auf den US-amerikanischen Arzt Dr. William Howard Hay (1866–1940) zurück. Er entwickelte eine Ernährungsform, bei der generell fast alles gegessen werden darf. Ausgenommen sind nur wenige Lebensmittel, beispielsweise Schweinefleisch und Hülsenfrüchte. Weder die Menge noch die Nahrungsenergie (Kalorien) werden bei der Trenn-Kost erfasst. Auch aus diesem Grund handelt es sich hier nicht um eine Diät im eigentlichen Sinne, sondern eher um eine Ernährungsweise.

Trennkost: Ernährungsempfehlungen

Bei einer Trennkost-Diät sollte der Schwerpunkt auf einer Kost liegen, die reich an Ballaststoffen ist. So wird verhindert, dass der Speisebrei zu lange im Darm verbleibt und dort anfängt zu gären. 75 bis 80 Prozent der Lebensmittel sollten basenbildend sein. In Frage kommen z.B. Salat oder basische Obstsorten wie Bananen und Limetten. Die restlichen 20 bis 25 Prozent verteilen sich idealerweise auf Säurebildner wie Käse, Zucker, Fisch und Milchprodukte.

Trennkost - Obstschale

An Fett muss bei einer Trennkost-Diät nicht unbedingt gespart werden, da dieses der neutralen Lebensmittelgruppe zugeordnet wird. Empfohlen werden kalt gepresste Oliven-, Lein- und Weizenkeimöle. Auch Butter fällt in die Gruppe der neutralen Lebensmittel und kann daher bedenkenlos verzehrt werden – selbstverständlich in Maßen.

Bei einer Trennkost-Diät sind unter anderem folgende Nahrungsmittel erlaubt:

  • Vollkornprodukte
  • Unraffinierter Zucker
  • Kartoffeln
  • Honig
  • Kräuter
  • Nüsse
  • Gemüse
  • Naturreis
  • Hirse

Nicht empfohlen werden u.a. folgende Lebensmittel:

  • Fertigprodukte
  • Gehärtete Fette
  • Weißer Zucker
  • Weizenmehl
  • Senf
  • Pfeffer

Was die Flüssigkeitszufuhr betrifft, gibt es bei der Trennkost einige Einschränkungen. Auf den Genuss von Kaffee, Schwarzem Tee und Kakao sollte möglichst verzichtet werden. Erlaubt sind Leitungswasser und andere nicht säurebildende Getränke (z.B. Kräutertee).

Trennkost: Mahlzeitenschema

Dr. Hay empfahl, morgens und abends eine kohlenhydratreiche Kost zu wählen. Mittags sollten eiweißreiche Lebensmittel auf dem Plan stehen. Wie bereits angesprochen, sind Hülsenfrüchte bei einer Trennkostdiät tabu, da diese zwar jede Menge Proteine, aber auch Kohlenhydrate enthalten. Zwischen den einzelnen Mahlzeiten sollte eine Pause von drei bis vier Stunden liegen.

Trennkost - Nüsse

Manche Abnehmwilligen kombinieren die Trennkost mit der 16:8-Methode (auch bekannt als „Intervallfasten“). Dagegen ist prinzipiell nichts einzuwenden – jedoch kann es etwas dauern, bis man sich an diesen Essrhythmus gewöhnt hat. Die Erfahrung zeigt, dass die Trennkost auch bei einem herkömmlichen Mahlzeitenschema zu Erfolgen führt.

Trennkost: Hilft sie wirklich beim Abnehmen?

Diese Frage kann mit einem deutlichen „Ja“ beantwortet werden. Die Trenn-Kost hilft insofern beim Gewicht verlieren, als sie den Fleischkonsum einschränkt und schlank machende Nahrungsmittel wie Vollkornprodukte, Obst und Gemüse in den Vordergrund stellt. Der Abnehmende nimmt genügend Makro- und Mikronährstoffe auf und ist rundum mit Vitalstoffen versorgt. Allerdings muss auf die Portionsgrößen geachtet werden – einen Freifahrtschein für unbegrenzten Kalorienkonsum liefert die Trennkost nicht.

Ein weiterer Vorteil dieser Ernährungsform ist, dass sich die Abnehmwilligen durch Vorgaben wie die Erstellung eines individuellen Wochenplans bewusst mit ihren Essgewohnheiten auseinandersetzen müssen. Schon die Differenzierung von erlaubten, verbotenen und neutralen Lebensmitteln bewirkt bei vielen Abnehmenden einen Bewusstseinswandel.

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